Freiburg (cpi). Den digitalen Wandel mitgestalten und dabei die menschliche Dimension im Blick behalten: Das ist das Anliegen von zehn Caritas-Projekten, die dieses Jahr mit insgesamt 24.349 Euro von der Caritas-Stiftung für die Erzdiözese Freiburg gefördert werden. "Wir wollen damit besonders solche Konzepte unterstützen, die den Prozess der Digitalisierung sozial, kreativ und pädagogisch begleiten", erklärte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Diözesan-Caritasdirektor Thomas Herkert, heute in Freiburg. Insgesamt lagen der Stiftung 26 Anträge zur Förderung vor, pro Projekt standen bis zu 5.000 Euro zur Verfügung. Die große Anzahl der Anträge zeigt laut Herkert, wie vielfältig und kompetent die Caritas in ihren verschiedenen Bereichen die Digitalisierung voranbringen und gestalten wolle.
Ein Beispiel dafür ist die Pilotstudie "Pflegeassistenzroboter" im Altenpflegeheim St. Marienhaus in Konstanz. In einer 30-monatigen Testphase werden dort Bedeutung, Kriterien, Hindernisse und Machbarkeit des Einsatzes von Pflegerobotern dokumentiert und prototypisch umgesetzt, wobei verschiedene Sichtweisen wie der Pflege und der Technik ebenso berücksichtigt werden wie das Thema Datenschutz oder die Sozialverträglichkeit bei kulturellen Unterschieden. Das Pflegepersonal nimmt an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und Zwischenauswertungen innerhalb des Projekts teil. Die Ergebnisse des Projekts sollen möglichst breit verfügbar gemacht werden, um auch weiteren Einrichtungen den Einstieg soweit wie möglich zu erleichtern. Das gemeinsame Projekt-Unternehmen bilden die Universität Konstanz, die Fachhochschule Vorarlberg, ein Pflegeheim im schweizerischen Schaffhausen und die Caritas-Altenhilfe Konstanz.
Im Seniorenzentrum St. Fridolin in Lörrach wiederum wird mit der interaktiven Plattform TAVLA ein digitales Medium erprobt und von der Caritas-Stiftung gefördert, das einen sehr niederschwelligen und barrierefreien Einstieg in digitale Teilhabe für die Bewohnerinnen und Bewohner bietet. Das Gerät, das im Eingangsbereich steht, ermöglicht es zum Beispiel, gemeinsam ein Quiz oder Sudoku zu spielen. Das führt spielerisch zu neuen Kommunikationswegen unter den Bewohnern selbst, aber auch zwischen ihnen, ihren Angehörigen und den Alltagsbetreuerinnen. Die ersten Erfahrungen zeigen: Mit dem Einsatz des TAVLA, der einfachen Interaktion per "Touch & Sprache", gelingt es, der Vereinsamung der Heimbewohner entgegen zu wirken und neue Kontakte herzustellen.
An eine ganz andere Zielgruppe - an jugendliche Internet-Intensiv-Nutzer - richtet sich ein Trainingsprogramm, das die Suchtberatung des Caritasverbandes Mannheim konzipiert hat. "Protect+" heißt es und richtet sich an Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren, die das Internet übermäßig nutzen. Und damit ihre Lebensqualität in sozialer, psychischer und körperlicher Hinsicht massiv beeinträchtigen. Etwa sechs bis acht Prozent aller Jugendlichen in Deutschland sind von der Internetsucht betroffen, wobei die Dunkelziffer wesentlich höher eingeschätzt wird. Mit dem Trainingsprogramm "Protect+" lernen die Jugendliche, ihren eigenen Internetkonsum zu überdenken und Alternativen zu ihrem Online-Verhalten zu erarbeiten. Ziel ist es, den schädlichen, übermäßigen Gebrauch von PC, Handy und Internet zu verändern, nicht aber den Gebrauch der digitalen Möglichkeiten an sich. Die Teilnahme an "Protect+" ist für die Jugendlichen kostenfrei.
Die Caritas-Stiftung für die Erzdiözese Freiburg, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Diözesan-Caritasverbandes 2003 gegründet, fördert karitative Projekte im Raum der Erzdiözese Freiburg, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Um damit vielfältige Hilfe leisten zu können, unterstützt die Stiftung Projekte, die sonst keine Finanzierung erhalten würden und nicht zu Stande kämen.
Spendenkonto: Caritas-Stiftung Erzdiözese Freiburg, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe,
IBAN: DE38 6602 0500 0001 7000 00, Swift-BIC: BFSWDE33KRL
Thomas Maier, Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V.