Verschiedene Neubauprojekte und die Arbeit in der Flüchtlingsberatung, das waren laut Geschäftsbericht im vergangenen Jahr die Tätigkeitsschwerpunkte des Caritasverbands. „In diesem Jahr wird zum Beispiel in der Südweststadt das Seniorenzentrum St. Franziskus fertiggestellt“, erklärt Vorstandsmitglied Christian Pflaum. Dabei handelt es sich um den Ersatzneubau für das Anna-Leimbach-Haus in Durlach. Nach St. Valentin in Daxlanden ist St. Franziskus der zweite Neubau eines Seniorenzentrums innerhalb kürzester Zeit.
„Da gemäß der neuen Landesheimbauverordnung bis 2019 Einzelzimmer in den Pflegeeinrichtungen Standard werden sollen, haben wir uns für Neubauten entschieden“, so Pflaum. Wobei man bei der Planung nicht nur die Einzelzimmer im Blick hatte, sondern auch neue konzeptionelle Entwicklungen. So gebe es beispielsweise übersichtliche Wohngruppen mit jeweils zwölf Bewohnern, berichtet Pflaum.
In St. Valentin wurde ein Begegnungs- und Beratungszentrum eingerichtet, das nun, so der Gemeinderat heute zustimmt, zum Bürgerzentrum werden soll. Das Seniorenzentrum würde damit noch enger mit dem Stadtteil verbunden, meint Pflaum. „Als besonderes Angebot in St. Franziskus gilt sicher das Konzept ‚Kiss & Go‘“, erklärt Caritasvorstand Hans-Gerd Köhler. Dieses Tagespflege-Angebot ziele besonders auf die im Stadtteil ansässigen Firmen beziehungsweise deren Mitarbeiter, so Köhler. „Berufstätige können ab Herbst ihre zu pflegenden Angehörigen morgens in die Tagespflege bringen und sie am Abend wieder abholen“, meint Köhler. „Mit diesem Konzept wollen wir die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf fördern.“
Der Caritasverband baut aber auch für die jungen Menschen: Im Neubau von Haus Sonnensang in der Moltkestraße entstehen bis zum Sommer eine Kindertagesstätte für 80 Kindergarten- und 30 Krippenkinder. Dazu gibt es zwei betreute Spielgruppen, Studentenwohnungen, ein Familienzentrum und Büroräume für die neue Caritas-Verbandszentrale. „Besonders wichtig ist uns das Familienzentrum, das zu einem Bindeglied zum Stadtteil werden soll“, erklärt Pflaum.
„Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk und dem Freundeskreis Asyl unterhält der Caritasverband eine Beratungsstelle in der Landeserstaufnahmestelle“, so Köhler. „Neben dieser Beratungstätigkeit liegt der Schwerpunkt der Caritas in Sachen Flüchtlingshilfe bei der Willkommenskultur“, sagt er. Zusammen mit Kirchengemeinden organisiere man zum Beispiel Kinderbetreuungsangebote. „Die Lage der Flüchtlinge spitzte sich 2014 dramatisch zu“, so Köhler.
Martina Erhard - BNN