„Wir suchen Menschen, die in Familien das Zusammenleben organisieren können und Initiative ergreifen“, meint Maren Landow-Hollstein, Leiterin des Caritas-Seniorenzentrums St. Valentin. In der modernen Einrichtung in Daxlanden arbeiten die Alltagsbegleiter in Hausgemeinschaften mit jeweils 12 Bewohnern. Dort sind sie für die Pflegebedürftigen Erstansprechpartner, besprechen mit den älteren Menschen den gemeinsamen Plan für den Tag, kochen für sie und lassen sich gerne auch unterstützen, wenn beispielsweise eine ältere Dame endlich mal wieder selbst die Bratensoße anrühren oder die Suppe abschmecken möchte.
„Mit unserem Pflegekonzept wollen wir die Sinne der Bewohner ansprechen“, erklärt Michael Kaul, Leiter des Caritas-Seniorenzentrums St. Franziskus in der Südweststadt, direkt gegenüber dem „neuen Vinzenz“. Wenn ein älterer Mensch aufgrund der Pflege sein Zuhause zurücklassen müsse, dann heiße das nicht, dass er seine Kompetenzen verliere, so Kaul. Wenn nach dem gemeinsamen Frühstück im Wohnzimmer der Hausgemeinschaft in der Küche nebenan die Kochdeckel klappern würden und bald der Duft von Gekochtem oder Gebratenem in der Luft liege, dann erinnere das frühere Zeiten und spreche die zu Pflegenden mit ihren Sinnen an, erklärt der Leiter der neuen Einrichtung in der Steinhäuserstraße.
Mit der Zeit lernen die Alltagsbegleiter die Vorlieben ihrer Bewohner kennen und auch, was ihnen nicht so gefällt. Sie kennen die Geburtstage ihrer Bewohner und welcher Kuchen dann am besten gebacken werden soll. Sie animieren die älteren Menschen zum Singen ihrer Lieblingslieder und staunen auch schon mal, wenn sie beim gemeinsamen Spielen den „Kürzeren“ ziehen. Sie bügeln im Wohnzimmer die Bluse der älteren Dame, die sich gerne chic macht, wenn sie aus ihrem Zimmer kommt und wissen, wo sie beim Reinigen des Zimmers die kleinen Verpackungen der so heiß geliebten Schokolädchen findet. Mit ihrem Wissen unterstützen die Alltagsbegleiter die Grundpflege der Pflegefachkräfte und sorgen sich um ihre Schützlinge. Ein gut durchdachtes Betreuungs- und Pflegekonzept, die Unterstützung durch Kollegen und die Begleitung durch eine qualifizierte Leitung sorgen dafür, dass sich diese „Allrounder“ auf Teamarbeit verlassen können.
Die Ausbildung zum Alltagsbegleiter, eine dreimonatigen Qualifizierung mit Caritas-Zertifikat, vermittelt die Caritas selbst. Den Verantwortlichen kommt es mehr auf die Grundhaltung, das Gespür und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung an. „Eigentlich suchen wir die Leiterin eines kleinen Familienunternehmens, die gelernt hat, das Familienleben zusammenzuhalten,“ stellt Kaul fest und Landow-Hollstein bekräftigt: „Ein guter Job für Wiedereinsteiger.“
- der Einrichtungsleiterin Maren Landow-Hollstein vom Caritas-Seniorenzentrum St. Valentin
- dem Einrichtungsleiter Michael Kaul vom Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus
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