Robert Lipp lebte für die Kunst, und die Kunst war sein Leben. Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum erinnern bis heute daran. Darauf kann der gebürtige Mannheimer ebenso stolz sein wie auf sein hohes Alter. Heute vollendet Robert Lipp im Seniorenheim St. Franziskus in der Südweststadt sein 100. Lebensjahr.
Die Kriegswirren vereitelten seinen Studienabschluss im Ingenieurwesen. Vielleicht war das gut, denn schon in der Jugend zeigte sich Robert Lipps Talent für die Bildhauerei. Davon allerdings konnte er nicht leben und musste allerlei Tätigkeiten annehmen, um sein Auskommen zu haben.
1975 kaufte sich Robert Lipp ein altes Bauernhaus in Eppingen-Rohrbach und baute sich dort ein Atelier aus. Gemeinsam mit einer Schwester, um die er sich bis zu deren Tod 1991 kümmerte, lebte er dort. Robert Lipp war ein großer Fußballfan, engagierte sich im regionalen Kunstkreis und für den Tierschutz. Im Ruhestand konnte er sich dann ganz der Kunst widmen.
Im Alter von 90 Jahren schloss er seinen letzten Großauftrag ab: lebensgroße Pferde- und Fohlenskulpturen, die am Ortseingang von Rohrbach stehen. Auch das Seniorenheim St. Franziskus, in dem er seit fünf Jahren lebt, will zwei Skulpturen Lipps, eine Leihgabe an das Heim, aufstellen. Diese werden den Garten für die Bewohner und Tagespflegegäste schmücken.
Nichte und Neffe, die in Durlach wohnen, sowie das Pflegepersonal helfen dem Jubilar, den Alltag zu meistern.Ingrid Vollmer, Badische Neueste Nachrichten BNN