"Mit unseren rund 400 Mitarbeitern wollen wir ein solidarisches Karlsruhe mitgestalten", sagt Hans-Gerd Köhler, Vorstand des Caritasverbands Karlsruhe, bei der Präsentation des Geschäftsberichts für 2018. Besonders wichtig erscheint Köhler der Ausbau des Pflegeangebots und weist darauf hin, dass der Caritasverband neben den zwei Seniorenzentren St. Franziskus und St. Valentin, einer Tagespflege, einem ambulanten Pflegedienst für Daxlanden und dem Quartiersmanagement für Daxlanden auch eine Kurzzeitpflege im Angebot hat. "Die Kurzzeitpflege Südwest wurde im September eröffnet und bietet in der St. Marienklinik Platz für 14 Gäste", erklärt er und weist darauf hin, dass es die einzige solitäre Kurzzeitpflege-Einrichtung in Karlsruhe sei. "Durch dieses Angebot haben die pflegenden Angehörigen die Mög-lichkeit, verlässlich Plätze zu buchen, wenn sie selbst eine kurze Auszeit benötigen und doch sicher sein wollen, dass ihre Angehörigen irr dieser Zeit gut versorgt werden", sagt Köhler. Ihm ist aber auch wichtig, dass die Arbeit der pflegenden Angehörigen wertgeschätzt wird: "Analog zur Elternzeit sollte es auch für sie die Möglichkeit geben, eine bezahlte Auszeit vom Beruf zu nehmen", meint Köhler. "Schließlich entlasten sie mit ihrem Einsatz das Sozialsystem enorm."
Köhler befürchtet für die kommenden Jahre einen Engpass bei der Versorgung mit stationären Pflegeplätzen: "Da manche private Träger die Vorgaben der Landesheimbauverordnung noch nicht umgesetzt haben, droht die Schließung von einigen Häusern", so Köhler. Er befürchtet, dass von den rund 3 000 Pflegeplätzen in Karlsruhe bis zu 500 Plätze vorübergehend wegfallen könnten. Die zehnjährige Übergangsfrist, die den Trägern für die Umsetzung der Gesetzesvorgaben eingeräumt wurde, läuft in diesem Jahr aus. Der Caritasverband Karlsruhe investierte in den zurückliegenden Jahren rund 20 Millionen Euro, um seine beiden modernen Pflegezentren mit insgesamt 150 Plätzen zu realisieren. "Die Caritas wäre bereit, zu investieren, und weitere Plätze zu schaffen, aber es ist im Moment nicht einfach, in Karlsruhe zu bauen, da es kaum geeignete Grundstücke gibt", erklärt Köhler. Außerdem müsse man für Planung, Genehmigung und Bau ohnehin bis zu fünf Jahre einplanen. Im Geschäftsbericht hebt Köhler auch die Entwicklung der Beiertheimer Tafel besonders hervor: "Wir haben aktuell 1 307 Kundenkarten ausgegeben und versorgen mehr als 3 000 Menschen", berichtet er. "Das ist ein neuer, trauriger Rekord." Köhler weist darauf hin, dass der Anteil der Rentner permanent steigt. Zurzeit sind über 570 Kundenkarteninhaber im Rentenalter. "Wir wollen den Kunden hochwertige Ware zu günstigen Preisen bieten. Um das auch weiterhin leisten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen." Die Arbeit der Beiertheimer Tafel kann mit einer Spende auf das Konto des Caritasverbands bei der Bank für Sozialwirtschaft unterstützt werden. IBAN DE17 6602 0500 0001 7417 00
Martina Erhard, BNN