Roland Fränkle / Stadt Karlsruhe
Die Stadt will die Identifikation der Menschen mit ihrem jeweiligen Stadtteil stärken. Ein wichtiger Baustein dazu sind Begegnungsstätten. Grundsätze für deren Förderung beschloss der Gemeinderat mit breiter Mehrheit. Auf der Sitzung brachte das Plenum auch gleich die Unterstützung für das Bürgerzentrum in Daxlanden auf den Weg.
Nach dem vom Bürgermeisteramt vorgelegten Konzept, dem sich außer der KULT-Fraktion sämtliche Stadträtinnen und Stadträte anschlossen, fördert die Stadt künftig Bürgerzentren in den Stadtteilen mit Zuschüssen zu den Mietkosten.
Die Grundsätze dafür sehen vor, dass diese Zentren den Charakter von Begegnungsstätten haben sollen, in denen sich Menschen aller Generationen, Religionen und sozialen Schichten treffen, engagieren und gemeinsam weiter entwickeln können. Die Angebote sollen vorrangig den Einwohnern des Quartiers und Karlsruhes zur Verfügung stehen. Mit ihrer Förderung will die Stadt auch das Wir-Gefühl und das bürgerschaftliche Engagement vor Ort unterstützen. Und vor allem "den Stadtteilen Anreize geben, in denen es noch keine Bürgerzentren gibt", betonte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup vor dem Plenum. Eine Großstadt wie Karlsruhe könne nur erfolgreich sein, "wenn sich die Bürgerinnen und Bürger in den Quartieren zu Hause fühlen", sprach Mentrup von einer Dualität der Identitäten von Menschen, die "Heimat im Stadtteil" beinhalte.
"Impulse" für Bürgerzentren als "soziale Treffpunkte, Orte des Miteinanders und der Integration" versprach sich CDU-Stadtrat Dr. Albert Käuflein vom Förderkonzept. Lob dafür kam auch von SPD-Stadtrat Dr. Raphael Fechler - "unterstützt zentrale Orte des Engagements"- wie von GRÜNE-Stadträtin Daniela Reiff, die die Förderung "der Stadtteilkultur und des Miteinanders" hervorhob. KULT sehe sich grundsätzlich "in der Tradition von Bürgerhäusern und Bürgerzentren" betonte Fraktionschef Lüppo Cramer. Dennoch könne seine Fraktion dem Konzept nicht zustimmen. Cramer: "Es ist zu eng gefasst und lässt dadurch dem Antragsteller kaum Spielraum". Dem Projekt eines Antragstellers stimmte das Plenum in einem weiteren Punkt der Tagesordnung dann allerdings unisono zu. Danach erhält der Caritasverband für das gemeinsam mit dem Bürgerverein Daxlanden zu einem Bürgerzentrum weiter entwickelte bisherige Begegnungs- und Beratungszentrum im Caritas-Seniorenzentrum St. Valentin von der Stadt in diesem Jahr einen Mietkostenzuschuss in Höhe von insgesamt 12000 Euro.
StadtZeitung vom 6.2.2015 - Mathias Tröndle