Das Seniorenzentrum St. Franziskus, eine Einrichtung des Caritasverbandes Karlsruhe, bietet ein alternatives Konzept ergänzend an:
In zwei speziell eingerichteten Palliativzimmern können unheilbar kranke Menschen palliativ versorgt und begleitet werden. Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, sie von Anfang an medizinisch, pflegerisch und seelsorgerisch zu betreuen. "Wir haben St. Franziskus so konzipiert, dass es je zwei Ein-Bett-Zimmer für die Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie für die Palliativpflege gibt, die etwas separat, aber innerhalb einer stationären Hausgemeinschaft integriert sind. So kann sich der Palliativbewohner ganz nach Bedarf am Geschehen in dem gemeinsamen Wohn- und Essbereich beteiligen oder sich ganz zurückziehen", sagt Hans-Gerd Köhler, 1. Vorstand des Caritasverbandes Karlsruhe. "Diese familienähnlichen Strukturen der Hausgemeinschaften kommen dem palliativ betreuten Menschen insofern zugute, als er sich ablenken kann, mit anderen Menschen ins Gespräch kommt oder sich von den Alltagsbegleitern, die in den Hausgemeinschaften den Bewohnern für die kleinen alltäglichen Erledigungen zur Seite stehen, etwa ein spezielles Essen kochen oder andere kleine Wünsche erfüllen lassen kann", weiß Michael Kaul, Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums St. Franziskus.
Dieses inklusorische Palliativpflegekonzept unterscheidet sich vom Hospiz dadurch, dass dort ausschließlich sterbende Menschen wohnen. "Meist kommen die Palliativbewohner vom Krankenhaus. Damit der Umzug stressfrei erfolgen kann, setzen wir uns direkt mit den Medizinern, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), den Brückenschwestern sowie den Angehörigen in Kontakt und klären vorab die Schmerztherapie und die medizinische Versorgung. Denn die meisten Menschen haben vor allem vor den Schmerzen Angst", sagt Agata Ziolko, stationäre Pflegdienstleiterin von St. Franziskus mit Zusatzausbildung in der Palliativpflege. Die Menschen werden auch von zwei Seelsorgern, die zweimal die Woche im Hause sind, und ehrenamtlichen Mitarbeitern des von der Karlsruher Caritas und Diakonie gemeinsamen Projekts "Abschieds-weise" unterstützt.
Palliativ betreute Menschen haben einen medizinisch erhöhten Pflegebedarf und brauchen Menschen, die viel Zeit mit ihnen verbringen, beispielsweise, wenn sie Ängste haben oder es ihnen seelisch einfach schlecht geht. Dennoch haben sie keine höheren Kosten, da eine Stiftung diese Zusatzkosten für das Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus übernimmt.
Nähere Informationen:
Michael Kaul, Einrichtungsleiter des Caritas-Seniorenzentrums St. Franziskus,
Tel. (0721) 94 34 0-0,
E-Mail: m.kaul@caritas-karlsruhe.de oder www.caritas-karsruhe.de/palliativ