Seit rund 20 Jahren gibt es die Organisierte Nachbarschaftshilfe in Karlsruhe,
die bei den katholischen Kirchengemeinden angesiedelt war. Im Januar 2023 hat der
Caritasverband die Trägerschaft übernommen. "Der Übergangsprozess ist gut verlaufen",
erklärt Susanne Rohfleisch, Vorsitzende des Caritasverbands Karlsruhe. Sie fügt hinzu, dass
die Änderung auch mit dem Kirchenentwicklungsprozess in Karlsruhe zusammenhänge,
bei dem die sechs Kirchengemeinden zu einer großen Pfarrei zusammengeschlossen
werden. "Wir wollen das Angebot auf keinen Fall zentralisieren, sondern die
Einsatzleitungen weiter an den jetzigen zehn Standorten belassen", versichert sie.
Bei der Organisierten Nachbarschaftshilfe handelt es sich um einen niederschwelligen
Betreuungsdienst für Menschen, die in ihrem häuslichen Umfeld Unterstützung benötigen.
"Aktuell sind, verteilt auf die zehn Gruppen im Stadtgebiet, 153 Ehrenamtliche für uns im
Einsatz", erklärt Claudia Schmidt-Zoschke von der Stabsstelle Gemeindecaritas. "Zu ihren
Aufgaben gehört es unter anderem, das soziale Leben der meist älteren Menschen zu
fördern und der Vereinsamung entgegenzuwirken", sagt Eva Spitz, die das Projekt für die
Unterstützung bei alltäglichen Tätigkeiten wie Einkaufen oder dem Gang zum Amt bietet die Nachbarschaftshilfe der Caritas.Die Helferinnen und Helfer unterhalte sich mit den alten Leuten, begleiten
sie zu Arztterminen, helfen beim Schriftverkehr oder beim Einkauf.
Gemeinsame Spaziergänge, gelegentliche Gesellschaftsspiele oder das Vorlesen von
Zeitungen oder Büchern gehören ebenso zu den regelmäßigen Aufgaben der
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. "Man entlastet durch dieses Engagement
pflegende Angehörige, so dass diese mal ein bis zwei Stunden pro Woche für sich haben",
meint Spitz. "Die Nachbarschaftshilfe ist ein ergänzender Dienst, der zum Beispiel neben
der ambulanten Pflege zum Einsatz kommt", fügt Schmidt-Zoschke hinzu. "Wir
übernehmen keine reinen Haushaltsarbeiten, aber auch keine Pflegetätigkeit." Das Angebot
ist konfessionsunabhängig.
Um die Hilfe im benötigten Umfang leisten zu können, braucht die Nachbarschaftshilfe
mehr Ehrenamtliche. "Man merkt den demografischen Wandel", meint Spitz und wirbt für
das Ehrenamt: "Es ist eine sinnstiftende Aufgabe, die Menschen, die im Alter in ihrem
häuslichen Umfeld bleiben möchten, zu unterstützen", versichert sie. Willkommen sind
Helferinnen und Helfer, die Freude am Umgang mit Menschen haben, die emphatisch sind
und zuverlässig. Alle Ehrenamtlichen bekommen eine Schulung, wobei die Inhalte teilweise
nach persönlichen Interessen gewählt werden können. Die Themen sind unter anderem
"Wohnen im Alter" oder "Kommunikation bei Demenz".
Info Organisisierte Nachbarschaftshilfe
Claudia Schmidt-Zoschke, Telefon (07 21) 9 21 33 52 85
Eva Spitz, Telefon (07 21) 9 21 33 52 83
nachbarschaftshilfe@caritas-karlsruhe.de
Martina Erhard, Badische Neueste Nachrichten BNN